Autor(en): Christiane Pütter
Barmer-Versicherte können ihre Krankmeldungen in einer App hochladen und alle weiteren
Schritte bis hin zur Auszahlung des Krankengelds digital verfolgen.
Mit dem "Barmer Kompass" setzt die Krankenkasse ein Leuchtturm-Projekt zur Digitalisierung von Leistungsauszahlungen um. Nach eigener Darstellung ist sie nun die erste Krankenkasse, die den Versicherten einen digitalen Bearbeitungsstatus für das Krankengeld anbietet. So können Versicherte ihre Krankmeldungen per Foto digital einreichen. Die Bearbeitung lässt sich ähnlich wie beim Bestellstatus im E-Commerce in der Barmer-App oder im Web nachverfolgen. Mit diesem Projekt schaffte es die Krankenkasse in die Finalrunde des "Digital Leader Award" 2021. Die Gewinner werden am Abend des 30. Juni gekürt.
Die Projektleitung übernahm das hauseigene Innovations-Team von Barmer.i, das die Krankenkasse im Jahr 2017 als Stabsstelle des Vorstands gegründet hatte. Ziel der Barmer.i ist es, das ganze Unternehmen digitaler und agiler zu gestalten. Der digitale Bearbeitungsstatus beim Krankengeld soll daher nur der Startschuss sein: Zukünftig werden nach und nach weitere Antragsprozesse wie etwa für Mutterschaftsgeld, Zahnersatz oder Rehabilitationsmaßnahmen integriert.
Den Versicherten "sperrige" und intransparente Vorgänge ersparen
Konkret geht es der Barmer zunächst um mehr Kundenzufriedenheit. Manche Versicherte empfänden eine wochen- oder sogar monatelange Krankheit als "schwierige existenzielle Phase", sagt Benjamin Westerhoff, Abteilungsleiter Produktentwicklung und Produktstrategie. Barmer-Versicherte können sich mit Hilfe des Kompasses jederzeit über den Stand des Antrags informieren - ohne zu festgelegten Bürozeiten verschiedene Sachbearbeiter anrufen und die immer gleichen Fragen stellen zu müssen. Für viele Versicherte seien solche Vorgänge intransparent und "sperrig".
Um den gesamten Prozess neu zu gestalten und dabei die Kundinnen und Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, hat Barmer.i alle relevanten Fachbereiche vom Krankengeld über die IT bis zum Marketing an einen Tisch geholt. Zudem stellte die Krankenkasse Service Designer und Profis für User Experience und User Interface Design ein. Product Owner sollen Nutzerbedürfnisse und Unternehmensziele ausbalancieren. "All das sind neue Rollen innerhalb der Barmer", betont Westerhoff. Aufgabe der alten und neuen Experten ist es, nach dem Prinzip des Design Thinking die gesamte Versichertenreise nachzuvollziehen.
Inzwischen können sich mehr als 370.000 Versicherte im Kompass selbstständig über den Status ihrer Krankmeldung informieren. Laut Mitarbeiterumfragen verzeichnet die Barmer nicht nur weniger Anfragen durch die Kundinnen und Kunden, sondern auch weniger Beschwerden.
Mehr als 500 interne Digital-Multiplikatoren geschult
Darüber hinaus soll das Innovationsteam einen internen Kulturwandel vorantreiben. Das Ziel ist, alle Mitarbeitenden bei der Digitalisierung mitzunehmen, sie weiterzubilden und agile Arbeitsmethoden in das Unternehmen zu integrieren. Dafür lädt die Barmer.i zur "5-Day-Challenge" und zum Rotationsprogramm ein. Kolleginnen und Kollegen aus allen Abteilungen lernen dabei, innovative agile Lösungsprozesse wie Design Thinking für ihre Aufgabenstellungen zu nutzen und das Wissen in ihre Einheiten mitzunehmen.
Im Rahmen des Rotationsprogramms arbeiten sie sogar für drei Monate in der Barmer.i, um gemeinsam Customer Journeys zu entwickeln und Einblicke in eine agile Arbeitswelt zu erhalten. "Mittlerweile vermitteln bereits mehr als 500 interne Digital-Multiplikatoren in Geschäftsstellen und Zentren deutschlandweit unsere Digitalagenda an ihre Teams", resümiert Westerhoff.
Die Barmer ist mit rund neun Millionen Versicherten eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Sie beschäftigt etwa 14.000 Mitarbeitende. Der Firmensitz ist in Berlin, die Verwaltung befindet sich in Schwäbisch Gmünd und Wuppertal.
- Martin Peuker, CharitéMartin Peuker ist CIO der Berliner Charité. Große Hoffnungen setzt Peuker in die europäische Cloud-Initiative Gaia-X, die allmählich Formen annimmt: "Von Gaia-X könnte der gesamte Health-Sektor profitieren", ist er überzeugt. Die Charité unterstütze die Initiative schon jetzt aktiv. Bisher kommen Cloud-Ressourcen ausschließlich im Verwaltungsbereich der Charité zum Einsatz.Foto: Thomas Rafalzyk
- Holger Witzemann, AOK SystemsHolger Witzemann ist seit Mai 2016 Geschäftsführer der AOK Systems. Der Diplom-Ingenieur für Technische Informatik war vorher Geschäftsführer im Bitmarck-Konzern in Essen, einem IT-Anbieter für Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen sowie die DAK-Gesundheit und weitere Ersatzkassen. Witzemann verantwortet nun die Softwareentwicklung für die gesamte AOK-Gemeinschaft, die BARMER, die BKK Mobil Oil, die VIACTIV Krankenasse und die Hanseatische Krankenkasse.Foto: AOK Systems
- Henning Schneider, Asklepios KonzernHenning Schneider hat im Oktober 2016 die Leitung des Konzernbereichs IT im Asklepios Konzern übernommen. Er folgt auf Martin Stein, der das Unternehmen verlassen hat, um als Kaufmännischer Geschäftsführer des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein tätig zu sein. Schneider wechselte vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu Asklepios. Am UKE leitete er seit 2012 als CIO den Geschäftsbereich Informationstechnologie. Bereits seit 2008 trug er dort Verantwortung für die medizinischen IT-Systeme und die Umsetzung der elektronischen Patientenakte.Foto: Foto Vogt
- Jens Schulze, Universitätsklinikum Frankfurt am MainJens Schulze ist seit September 2019 CIO und Leiter des Dezernats für Informations- und Kommunikationstechnologie (DICT) im Universitätsklinikum Frankfurt. Sein Vorgänger Martin Overath ist jetzt Geschäftsleiter Medizinischer Arbeitsplatz beim Softwarehersteller Knowledgepark. In seiner Rolle verantwortet Schultz alle Bereiche der administrativen und klinischen IT inklusive der Telekommunikation. Er berichtet an den kaufmännischen Direktor als Mitglied des Vorstands. Für seine Leistungen als CIO der Uniklinik Leverkusen (2013-2019) wurde Jens Schulze beim CIO des Jahres 2019 in der Kategorie Public Sektor ausgezeichnet.Foto: KH-IT (Bundesverband der Krankenhaus-IT-Leiterinnen/Leiter e.V.)
- Ingo Elfering, FreseniusAb Juli 2020 besetzt Ingo Elfering den neu geschaffenen CIO-Posten bei der Fresenius Gruppe. Der gelernte Wirtschaftsinformatiker soll die globalen IT-Aktivitäten des Konzerns koordinieren und weiterentwickeln. Zudem übernimmt er die Leitung der IT-Dienstleistungs-Tochter Fresenius Netcare. Elfering berichtet an Finanzvorstand Rachel Empey.Foto: Fresenius SE & Co. KGaA
- Andreas Strausfeld, Bitmarck HoldingIm Juli 2014 ist Andreas Strausfeld zum Geschäftsführer der Bitmarck Holding GmbH aufgestiegen. Damit steht er dem IT-Dienstleister für Krankenkassen vor. Andreas Strausfeld ist seit 2008 als Geschäftsführer bei der Bitmarck Holding GmbH und seit 2010 bei der Bitmarck Vertriebs- und Projekt GmbH aktiv. In gleicher Funktion war er in Personalunion auch von 2012 bis 2013 bei der Bitmarck Software GmbH tätig. 2018 wurde sein Vertrag bei Bitmarck vorzeitig um vier Jahre bis 2024 verlängert.Foto: Bitmarck
- Kurt Kruber, Klinikum der Universität MünchenSeit Dezember 2012 verantwortet Kurt Kruber am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität Medizintechnik und Informationstechnik. Beide Ressorts sollen unter der Führung des 49-Jährigen näher zusammenrücken, wie sich auch an der Agenda des IT-Chefs zeigt: Eines seiner Projekte ist das Zusammenführen der Mitarbeiter aus diesen Bereichen.Foto: Klinikum der Universität München
- Franz-Helmut Gerhards, DAKFranz-Helmut Gerhards ist seit Oktober 2016 CDO und Mitglied der Geschäftsleitung der DAK-Gesundheit in Hamburg. Er ist für die unternehmensweite digitale Transformation der Krankenkasse verantwortlich. Dazu gehört neben der strategischen Ausrichtung der DAK den Aufbau eines digitalen Ökosystems sowie die digitale Transformation aller relevanten Kundenprozesse mit dem Fokus auf die Kundenorientierung. Zudem verantwortet Gerhards den mit der Digitalisierung verbundenen kulturellen Wandel und leitet die Digitale Fabrik, die als interner Inkubator die digitale Transformation der Kasse operativ gestaltet.Foto: DAK
- Bernd Christoph Meisheit, Sana KlinikenBernd Christoph Meisheit ist seit August 2009 Geschäftsführer bei der IT-Tochter der Sana Kliniken. Meisheit stieß damals zu Gerald Götz, der die Sana IT Services bereits zwölf Jahre lang leitete, und formte mit ihm eine Doppelspitze. Seit Götz Sana im Herbst 2010 verlassen hat, leitet Meisheit die IT des Klinikbetreibers allein. Meisheit war zuvor IT-Verantwortlicher des Klinikverbandes St. Antonius und Geschäftsführer der Gesellschaft für Information und Technologie im Gesundheitswesen in Wuppertal. In den Jahren 2000 bis 2008 war er CIO der MTG Malteser Trägergesellschaft und Mitglied des Kooperationsrates der Deutsche Malteser GmbH. In dieser Funktion wurde er 2007 von unserer Schwesterpublikation Computerwoche für ein Rechenzentrumsprojekt zum Anwender des Jahres in der Kategorie IT-Performance gekürt. Von 1992 bis 1997 war er Leiter der Abteilung IT und Organisation und ab 1998 stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Finanzen, Unternehmensrechnung und Informationssysteme der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Meisheit hat in Köln die Fächer Nachrichtentechnik und Informationsverarbeitung studiert.Foto: Sana IT Services GmbH
- Michael Kraus, Universitätsklinikum FreiburgMichael Kraus ist seit August 2014 für die IT am Universitätsklinikum Freiburg verantwortlich. Bereits seit 2009 war er stellvertretender Leiter des Klinikrechenzentrums. Nach seinem Physik-Studium und einer Promotion im Bereich der Systembiologie war Kraus wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. 1996 wechselte er als IT-Leiter in die Universitätsverwaltung und verantwortete dort ab 1999 als Dezernatsleiter neben der IT für das Campus Management die Bereiche Controlling, Organisation und Neue Medien.Foto: Universitätsklinikum Freiburg
- Gerald Götz, Klinikum MünchenSeit Anfang August 2012 ist Gerald Götz Leiter Technologiemanagement beim Städtischen Klinikum München. Er verantwortet neben IT auch die Medizintechnik und die Telekommunikations-Infrastruktur in dem Unternehmen, zu dem fünf Krankenhäuser gehören.Foto: Klinikum München
- Rudolf Dück, UKSHIT-Chef am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ist seit Januar 2019 Rudolf Dück. Er übernahm die Leitung der Stabsstelle Informationstechnologie. Zugleich ist er Geschäftsführer der UKSH Gesellschaft für IT Services mbH (ITSG) sowie der Gesellschaft für Informationstechnologie (GfIT). Davor war Dück als Leiter des Bielefelder IT-Servicezentrums (BITS) an der Universität Bielefeld tätig.Foto: UKSH
- Markus Balser, Rhön Klinikum AGMarkus Balser ist seit Februar 2018 Konzernbereichsleiter IT/Konzern-EDV an der Rhön-Klinikum AG. Zuvor war er seit 2008 bei der Accenture GmbH als Managing Director im Bereich Technology Strategy verantwortlich für Enterprise Architecture & Application Strategy im deutschsprachigen Raum.Foto: Rhön-Klinikum AG
- Heiko Reinhard, OttobockHeiko Reinhard ist seit Mai 2018 neuer CIO beim Duderstädter Medizintechnik-Hersteller Ottobock. Er war bislang als CEO des IT-Dienstleisters Sycor, der IT-Tochter von Ottobock, in Amerika und als IT Director North America für Ottobock tätig.Foto: Ottobock
- Dirk Herzberger, Helios KlinikenSeit 1998 leitet Dirk Herzberger die IT der Klinikkette Helios, die seit 2005 zu Fresenius gehört. Mit seiner Abteilung "Zentraler Dienst IT" stellt er dem gesamten Unternehmen die PC-gestützte Infrastruktur zur Verfügung - das reicht von medizinischen Dokumentationssystemen über die IT für Abrechnungen bis zu Telemedizin-Lösungen. Diplom-Ingenieur Herzberger war zuvor sechs Jahre Leiter EDV der Asklepios Neurologischen Klinik Bad Salzhausen und ab 1993 am Aufbau der Zentrale Dienste EDV der Asklepios Gruppe beteiligt. Zwischen 1988 und 1992 arbeitete Herzberger als Entwicklungsingenieur in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie in der Abteilung Technische EDV der Firma Weiss Umwelttechnik.Foto: Helios Kliniken
- Markus Schlobohm, Techniker KrankenkasseMarkus Schlobohm hat im Oktober 2019 den Posten als Geschäftsbereichsleiter Informationstechnologie bei der Techniker Krankenkasse (TK) von Dietmar Schröder übernommen. Er berichtet nun direkt an Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Schlobohm kam bereits 2017 zur Krankenkasse und leitete bisher den Geschäftsbereich der Unternehmensentwicklung. Von 2002 bis 2016 war der Diplommathematiker in verschiedenen Management-Positionen bei der Lufthansa tätig. zuletzt als Geschäftsführer einer Lufthansa-Tochter im Finanzbereich.Foto: Techniker Krankenkasse
- Klaus Kieren, Fresenius NetcareKlaus Kieren ist 2003 IT-Verantwortlicher bei Fresenius. Im August 2003 übernahm er die Geschäftsführung bei Fresenius NetCare, dem IT-Dienstleister des Bad Homburger Konzerns. Kieren war zuvor Vorstandssprecher und Finanzvorstand beim Saarbrücker Beratungsunternehmen Orbis.Foto: Fresenius
- Jürgen Schwahn, Schön KlinikJürgen Schwahn ist seit Mai 2013 CIO der Schön Klinik. Der Arzt hat mehrere Jahre in den Bereichen Dermatologie und Innere Medizin gearbeitet, bevor er 1998 zur Schön Klinik wechselte. Hier verantwortete er über viele Jahre hinweg die Bereiche Medizinische Informatik und Medizincontrolling, bevor er im Mai 2013 zum Bereichsleiter IT berufen wurde.Foto: Schön Klinik
- Manfred Criegee-Rieck, Klinikum NürnbergManfred Criegee-Rieck leitet seit Juni 2017 die IT des Klinikums Nürnberg. Der neue IT-Leiter ist Nachfolger des langjährigen CIOs Helmut Schlegel. Er kommt von den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz, wo er Gesamtleiter IT war.
- Gunther Nolte, Vivantes-KlinikGunther Nolte ist schon seit 2001 IT- und TK-Direktor beim Gesundheitsnetzwerk Vivantes. Der Diplom-Informatiker arbeitete nach seinem Studium zunächst als Softwareentwickler in einem Systemhaus. Zwischen 1986 und 2001 war er unter anderem als Projektleiter für den Aufbau eines Tumorregisters am onkologischen Schwerpunkt Klinikum Kassel verantwortlich.Foto: Vivantes-Klinik
- Hans-Ulrich Prokosch, Uniklinikum ErlangenHans-Ulrich Prokosch ist CIO am Uniklinikum Erlangen und Inhaber des Lehrstuhls für Medizinische Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Bis 2003 war er Professor für Medizinische Informatik an der Universität Münster. Prokosch hat Mathematik studiert, dann einen Doktor in Humanbiologie gemacht und sich anschließend im Fach Medizinische Informatik habilitiert.Foto: Uniklinik Erlangen-Nürnberg